Was passiert eigentlich in einer heilpädagogischen Förderung?

„Hilf mir es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht.
Tu es nicht für mich.
Ich kann und will es alleine tun“.

– Maria Montessori –

Dieses Zitat beschreibt sehr treffend, was in der heilpädagogischen Förderung geschieht und drückt unsere wertschätzende und achtsame innere Haltung den Kindern gegenüber aus.
Der Entscheidung für eine heilpädagogische Förderung mit Kindern, liegt immer ein Ereignis zugrunde:
Vielleicht hat die Kinderärztin eine Frühförderung empfohlen
Oder die Kindertageseinrichtung hat beim sog. Entwicklungsgespräch die Anregung dazu gegeben
Die Eltern selber spüren, dass die Entwicklung ihres Kindes an irgendeiner Stelle nicht altersgemäß verläuft
Die Gründe können vielfältig sein:


 Auffälligkeiten in Grob-Feinmotorik
 Sprachentwicklungsverzögerungen
 Aggressives Verhalten
 Ängste
 Verdacht auf ADHS/ADS
 Verdacht auf Autismusspektrumsstörung u.v.m.


Nach der Diagnostikphase und einem bewilligten Förderantrag, beginnt die Förderung, zumeist 1x wöchentlich, mit der Kennlernphase und der Eingewöhnung des Kindes. Es folgt der wichtige Beziehungsaufbau zwischen dem Kind und der Heilpädagogin. Die daraus entstandene tragfähige Beziehung, ist die Basis, der Schlüssel, um nächste Entwicklungsschritte gehen zu können.
Bei manchen Kindern sind Bezugspersonen mit im Behandlungsraum, andere Kinder kommen allein in das Spielzimmer. In jedem Fall ist die enge Einbeziehung der Familie des Kindes sehr wichtig. Deshalb werden regelmäßig Gespräche geführt, in denen Zielvereinbarungen getroffen, Förderschwerpunkte festgelegt werden und Abgleiche zur Ist-Situation in Familie und dem Umfeld erfolgen. Das Kind wird als Teil eines Systems gesehen, somit sind alle Akteure wichtig, um Veränderung bewirken zu können. Stellen Sie sich dazu ein Mobile vor. Bewegen Sie ein Teil dessen, werden alle anderen mitschwingen, sich verändern in der Bewegung. Ein neues Bild entsteht. Kommt nun ein Kind in die heilpädagogische Förderung, so betrachtet man dieses stets in seiner Ganzheit, nie defizitorientiert.

Die wichtigen Fragen sind also:


 Wofür schlägt das Herz speziell dieses Kindes?
 Wo liegen seine Begabungen und wo seine Begeisterungsfähigkeit?


Es geht darum, das Kind ernst zu nehmen, es in seiner Ganzheit wahrzunehmen, es zu verstehen und damit sein Selbstwertgefühl zu stärken. Oft haben diese Kinder bereits die Erfahrung gemacht, sich „anders“ zu fühlen, defizitär. Dies führt zu einer niedrigen Frustrationstoleranz und einem negativen Selbstbild. Dies gilt es auszugleichen. Fragen zu stellen, nicht Antworten oder Vorbeurteilungen zu formulieren.
Natürlich soll es in der Förderung um Ausgleich von den sogenannten Schwächen oder Auffälligkeiten, den Entwicklungsverzögerungen gehen. Dies im Sinne einer gelingenden Teilhabe der Kinder am Leben.
Dazu wird, je nach Schwerpunkt und individuellen Begebenheit aus unterschiedlichen Methoden gewählt. Diese sind im Einzelnen auf der Homepage beschrieben.


„Hilf mir, es selbst zu tun“ ist dabei der Leitsatz unserer Praxis. Das Kind zu unterstützen, den nächsten Schritt zu gehen, sich selber dabei zurücknehmen, ohne das Kind allein zu lassen. Das Kind zu befähigen, sich und seinen Begabungen besser kennenzulernen, sich zu Vertrauen und somit Resilienzen für die Zukunft zu entwickeln. Alle Kinder suchen die Herausforderung, um zu wachsen. Dies geschieht in einer wohlwollenden Atmosphäre von Vertrauen, im geschützten Raum. Soviel, wie es dem Kind zum gegebenen Zeitpunkt möglich ist:


„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

– afrikanisches Sprichwort-

In unserer Praxis ist jede Familie willkommen! Wir prüfen im unverbindlichen Erstgespräch gemeinsam, ob die Voraussetzungen für eine heilpädagogische (Früh) Förderung gegeben sind und klären alle aufkommenden Fragen.


Eine freundliche sowie wertschätzende Atmosphäre ist dabei die innere sowie äußere Haltung in unserer heilpädagogischen Praxis! Abschließen möchten wir mit diesem Zitat, welches auf unserer Homepage zu finden ist und unsere Haltung den Kindern gegenüber auf sehr schöner Weise beschreibt:

Die Aufgabe der
Umgebung ist nicht,
das Kind zu formen,
sondern ihm zu
erlauben, sich zu
offenbaren.“

– Maria Montessori –